Maretas sind unterhalb von Vulkanen horizontal angelegte, große und ummauerte Flächen, auf die von Vulkanen ablaufendes Regenwasser über Kanäle geleitet wurde. Durch eine Schicht aus Lehm wurden die Maretas abgedichtet. Mit der Ausdehnung der Kalkproduktion auf Lanzarote – die ersten Kalköfen wurden im 16. Jahrhundert im Süden der Insel gebaut – wurde zusätzlich eine Kalkschicht zur Oberflächenversiegelung und Desinfizierung des Wassers aufgetragen.

Das historische Foto zeigt die Mareta von Teguise, „Mareta de la Villa“ genannt. Mit einem Durchmesser von 46 m und einem Fassungsvermögen von rund 50.000 m³ Wasser war sie zwar nicht die größte Mareta von Lanzarote, aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen Architektur die bekannteste.

Ihre Existenz geht bis aufs 16. Jahrhundert zurück. 1960 wurde die Fläche, die sich nördlich der großen Kirche „Nuestra Señora de Guadalupe“ bzw. der Calle Garajonay befindet, zu Bauland erklärt und 1964 umstrukturiert und zu einem großen Platz umgebaut. Auf dem Platz befindet sich seit Jahren das große Festzelt von Teguise, und sonntags herrscht hier reges Markttreiben.

1977 wurde das Areal zum historischen Denkmal erklärt, obwohl von der Mareta nichts mehr übrig geblieben ist. Inoffiziell wird der Platz nach wie vor „Plaza de la Mareta“ genannt.

Die größte Mareta von Lanzarote liegt im Stadtteil Argana Baja von Arrecife. 16 große Zisternen, deren Bau 1912 abgeschlossen wurde, sind an diese Mareta angeschlossen. Es handelt sich um eine der größten, historischen Wasseranlagen der Kanaren. Sie trägt den Namen „Maretas del Estado“. Dorthin wurde das Wasser der Barrancos von Arrecife sowie einige Jahre später auch aus den Wasserstollen – den sogenannten galerías – im Risco de Famara geleitet. Darüber hinaus wurde in den Zisternen das Wasser gelagert, das ab 1912 mit Tanksschiffen aus Teneriffa, Gran Canaria und La Palma nach Lanzarote gebracht wurde. Bis zur Inbetriebnahme der Meerwasserentsalzungsanlage, also gut 50 Jahre, war die Anlage in Betrieb. Im Frühjahr 2015 wurde mit ihrer Teilsanierung  begonnen, um sie vor dem endgültigen Verfall zu bewahren.

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