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Yaiza: Gemeindemitarbeiterin u.a. wegen Privatnutzung des Internets entlassen

Der Oberste Gerichtshof der Kanaren hat die Entlassung einer Gemeindemitarbeiterin für rechtmäßig erklärt.

Bis zu 90% ihrer Arbeitszeit surfte die seit 30 Jahren bei der Gemeinde angestellte und in 2016 entlassene Mitarbeiterin privat im Internet. Darüber hinaus soll sie Dienstgeheimnisse veröffentlicht, sich Arbeitsanweisungen von Vorgesetzten widersetzt sowie an manchen Arbeitstagen ihren Arbeitsplatz vorzeitig und unentschuldigt verlassen haben.

Bis zu ihrer Entlassung im vergangenen Jahr arbeitete sie als Verwaltungsassistentin und bearbeitete Anträge auf Registrierung ins Melderegister, verwaltete Meldedaten und stellte Reisebescheinigungen aus (Anm.: Die Einwohner der Kanaren benötigen solche Bescheinigungen, um die staatlichen Subventionen für Flüge und Fährfahrten innerhalb der Kanaren sowie zwischen den Kanaren und dem spanischen Festland beanspruchen zu können). Ihr Jahresbruttogehalt betrug etwa € 32.200,-.

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Möglicherweise hatte die Mitarbeiterin einfach nur Langeweile. Denn die Gemeinde Yaiza mit knapp 16.000 Einwohnern (und etwa 18.000, offiziellen touristischen Plätzen) gönnt sich

– 54 Beamte, davon 37 Polizisten sowie
– 213 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.

Die Lokalpolizei ist in Spanien den Bürgermeistern direkt unterstellt, Mitarbeiter von Kindergärten sind indes keine Angestellten der Gemeinden. Die Müllabfuhr erfolgt in der Gemeinde Yaiza von einem externen Unternehmen. In anderen Gemeinden wie Haría wird sie kommunal betrieben.

Dieser amtlichen Statistik sind ebenfalls die Haushaltszahlen der Gemeinde Yaiza zu entnehmen. Im Jahr 2017 sind Einnahmen in Höhe von knapp 23 Mio. aufgelistet, und Personalausgaben in Höhe von knapp 11 Mio., die also fast die Hälfte des Haushaltsvolumens ausmachen.