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EU-Subventionen für “illegale” Hotels: Grünen-Abgeordneter stellt Anfrage

David Hammerstein, spanischer Grünen-Abgeordneter im Europäischen Parlament, hat sich in einer Anfrage nach den Maßnahmen der Kommission erkundigt, um die geflossen EU-Subventionen für durch illegale Machenschaften errichtete Hotelkomplexe zurück zu fordern. In den vergangenen Monaten hatte der Obersten Gerichtshof der Kanaren diverse Baugenehmigungen auch für EU-subventionierte Hotels annuliert, da sie illegal erteilt wurden.

Insgesamt geht es um Subventionen in Höhe von 30 Mio. Euro, die in den Jahren 1998 bis 2002 geflossen sind. In einigen Fällen deckten die Subventionen bis zu 25% der Projektgesamtkosten.

Nutznießer der EU-Zuwendungen waren u.a.:
– Das Hotel Rubicón Palace, für das der Bauherr “Teide 10“ rund 7 Mio. Euro an Subventionen erhalten hat;
– das Hotel Pincesa Yaiza, das laut einer im August 1999 im öffentlichen Anzeiger “BOC” publizierten Bekanntmachung eine EU-Subvention in Höhe von 4.092.238,17 Euro erhalten hat;
– das Hotel Gran Meliá Volcán der Bauherrengesellschaft “Lanzarote 6 SA”, das mit mehr als 3 EU-Millionen subventioniert wurde;
– das Hotel Natura Palace der Gesellschaft “Yaiza Beach Club“ mit über 3 Mio.;
– das Hotel Iberostar Papagayo, für das die Investorengesellschaft “Riversun Inmuebles“ 1,5 Mio. Euro kassiert hat.

In den 30 Mio. Euro sind auch zugesagte Subventionen für noch nicht realisierte Hotelprojekte der Unternehmen “Demadu SL“ i. H. von 4,5 Mio. sowie 3,5 Mio. für das Unternehmen “Hoteles Playa Canarias“ enthalten.

Mit Spannung warten wir nun auf die Brüsseler Stellungnahme.

Erst kürzlich wurde der Skandal Dank eines Artikels in der spanischen Tageszeitung El País ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht.

Seitdem muss sich Carlos Espino, damaliger Direktor der Planungs- und Umweltbehörde der Inselregierung und maßgeblich beteiligt an der Aufklärung der Skandale, noch wärmer anziehen: Er hat sich für den El-Pais-Artikel interviewen lassen und wird nun auf Lanzarote als Nestbeschmutzer beschimpft, der darüber hinaus dem Tourismussektor durch das Negativ-Image großen Schaden zugefügt habe. Wenigstens hat sich “seine“ Partei, die PSOE, geschlossen hinter ihn gestellt.