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Playa Blanca: Besitzer “illegaler” Häuser kündigen Sammelklage an

Den letzten beißen die Hunde. Das befürchten nun auch die Besitzer von insgesamt rund 400 Eigenheimen, die ihr Haus erworben hatten noch bevor der oberste kanarische Gerichtshof die erteilten Baugenehmigungen rückwirkend für nichtig erklärt hatten, weil die bebauten Flächen gar nicht als Bauland ausgewiesen waren.

Nun droht Enteignung und den Gebäuden der Abriss. Kein Wunder also, dass die Hausbesitzer in Angst und Bange sind, ihren teuren Besitz quasi über Nacht zu verlieren. Bereits 70% der Betroffenen haben sich zwischenzeitlich zusammen getan, um in einer Sammelklage den drohenden Schaden abzuwenden sowie Strafanzeige gegen die Bauträger zu erstatten, denen sie Betrug im großen Stil vorwerfen. Dabei berufen sie sich darauf, dass sie die Grundstücke laut notariellen Kaufverträgen frei von Lasten erworben hatten, obwohl den Verkäufern – in ihren Fällen den Bauträgern – bekannt gewesen sein muss, dass die Grundstücke außerhalb des Bebauungsplanes liegen.

Die Bauträger wiederum haben zwischenzeitlich schriftlich und unter Androhung von Klagen an die zuständigen Institutionen und Entscheidungsträger appelliert, eine Lösung zum Wohle der Hauskäufer herbei zu führen. Dabei gaben die Bauträger vor, auch im Namen der Baufirmen und Käufer zu agieren, was von den Hauskäufern allerdings vehement zurück gewiesen wurde. Denn diese möchten die Bauträger auf der Angeklagtenbank sitzen sehen und ziehen darüber hinaus in Erwägung, die Inselregierung wegen Untätigkeit zu verklagen. Schließlich, so wird argumentiert, habe es die Inselregierung seinerzeit versäumt von ihrem Recht Gebrauch zu machen, durch Grundbucheintragung Pfandrechte zu sichern, wodurch ein lastenfreier Verkauf der Grundstücke nicht mehr möglich gewesen wäre. Die Inselregierung wiegelt indes ab und verweist diesbezüglich auf die Zuständigkeit des Bürgermeisteramtes von Yaiza, dem dann eine entsprechende Aufklärungspflicht aller potentiell Betroffenen obliegen hätte. Zur Erinnerung und um den Kreis der Schuldzuweisungen zu schließen: Die “faulen” Baugenehmigungen waren seinerzeit von Yaizas Bürgermeister Reyes erteilt worden.

Das Schwarzer-Peter-Spiel ist noch voll im Gang; wir brechen unsere detaillierte Berichterstattung für heute ab und beobachten nun mit Spannung, zu welchen juristischen Mitteln jene politischen Kräften sowie einflussreichen Personen nun greifen werden, um nachträglich und im Widerspruch zum Urteil des obersten kanarischen Gerichtshofs doch noch eine Legalisierung der “illegalen” Häuser und Hotels herbei zu führen.

Die Cesar-Manrique-Stiftung, durch die der juristische Stein überhaupt erst ins Rollen und letztendlich bis zum obersten kanarischen Gerichtshof kam, hat vorsorglich juristische Schritte dagegen angekündigt.