Spaniens Regierung will Verlinkungen und Web-Inhalte künftig kostenpflichtig machen
Das Gesetz, das Ende Juli mit den Stimmen der konservativen Volkspartei bereits das Parlament passierte, soll im Herbst vom Senat endgültig verabschiedet werden und 2015 in Kraft treten. Demnach sollen Verlage geschützt und „illegale“ Downloads unterbunden werden.
Suchmaschinen- und Webseitenbetreiber müssen künftig für das Anbieten fremder Inhalte wie Nachrichten, Unterhaltungs- oder Meinungs-Inhalte Gebühren entrichten. Der Schutz von Journalisten und Fotografen solle damit erfolgen.
Im Sinne der ursprünglichen Idee hinter dem Internet ist dies ganz sicher nicht, immerhin ist die Verknüpfung von Dokumenten per Hyperlink einer der Grundpfeiler des World Wide Web. Es bleibt also zu hoffen, dass dieser Irrsinn eine spanische Insellösung bleibt und keine Schule macht.
Allerdings möchte die Regierung neben den Verlagen in erster Linie die Musikbranche schützen. Laut offiziellen Angaben werden 84 Prozent aller digitalen Inhalte in Spanien „illegal“ heruntergeladen.
Während in Deutschland einige Anwälte mit Abmahnungen wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen ein einträgliches Geschäftsmodell entwickelten, blieb bisher in Spanien jeglicher Download ungeahndet. Nun droht der strafende Spanische Obigkeitsstaat Bußen von bis zu 300 000 Euro oder Haftstrafen von bis zu sechs Jahren an.