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Berufsfischer klagen: Immer mehr Freizeitangler, immer weniger Fische

Kaum war Phase 3 des Lockdowns am 25. Mai beendet, begann der Run auf Angellizenzen. Dieses Jahr wurden bereits 1.063 Angelscheine vergeben, und nach wie vor kommen täglich 25 bis 30 hinzu. Zahlreiche Freizeitangler sind an den Küsten zu sehen; insbesondere in den bevorzugten Küstenabschnitten vor Mala, Tinajo, Puerto del Carmen und Los Charcones (das ist der Küstenabschnitt nordwestlich von Playa Blanca mit den Badebuchten und Gezeitenbecken, in denen bei Ebbe gebadet werden kann).

Der Angelschein wird gegen Gebühr und ganz ohne Prüfung der Kenntnisse der Beschränkungen ausgestellt Details dazu gibt es hier: https://www.portal-de-canarias.com/html/angellizenz_teneriffa.html.

Ebenfalls problematisch ist, dass es unter den Freizeitanglern zahlreiche verkappte gewerbliche Fischer gibt, die ihre frische Beute verhökern. Jene, die ihr Hobby mit Business verbinden, angeln wesentlich mehr als die erlaubten 5 kg Fisch pro Tag.

Die exzessive Freizeitangelei einschließlich das Sammeln von Napf- und Kreuselschnecken und das Fangen von Kraken ist keine Neuerscheinung auf Lanzarote, weshalb die küstennahen Bestände bereits seit Jahren stark rückläufig sind. Darüber hinaus bereiten „kommerzielle Freizeitangler“ den Berufsfischern zusätzliche Konkurrenz, weil sie die Beute zu günstigen Preisen anbieten – offensichtlich gibt es dafür einen florierenden Markt.

Die Fischereigenossenschaft „La Tiñosa“ ist schon eine ganze Weile schlecht zu sprechen auf die Freizeitfischerei. Und die Proteste werden immer lauter, denn zahlreiche Hotels und Restaurants haben nach wie vor noch geschlossen, was den Berufsfischern zusätzlich zu schaffen macht.