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Marode Leitungen: 58% des Wassers gehen verloren

Jahrelang stand es nicht gut um den Zustand der insularen Wasserleitungen, so dass beschlossen wurde, die Wasserversorgung zu privatisieren. Zuschlag bekam das Unternehmen „Canal de Isabel II“ aus Madrid, das auf Lanzarote unter dem Namen „Canal Gestion“ in 2014 den Betrieb der Meerwasserentsalzungsanlagen sowie das Leitungsnetz des insularen Wasserkonsortiums „Inalsa“ übernahm.

Alles sollte besser werden, aber nichts hat sich getan, denn nun wurde bekannt, dass nach wie vor rund 58% des aufbereiteten Wassers die Endverbraucher nicht erreichen, sondern verloren gehen aufgrund von Leckagen im Leitungssystem. Das entspricht in etwa der Verlustquote von 2013 kurz vor der Privatisierung.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 26,5 Millionen Kubikmeter Wasser in den Anlagen von Canal Gestion gewonnen. Davon sind rund 15,4 Millionen Kubikmeter ungenutzt irgendwo versickert.

Der Wasserversorger gelobte Besserung und Investitionen, wies aber darauf hin, dass in Zeiten der Corona-Pandemie aufgrund der fehlenden Touristen deutlich weniger Wasser verbraucht würde und folglich geringere Einnahmen zu verbuchen seien.

Es wäre wünschenswert, zunächst in Schulungen der Mitarbeiter zu investieren, denn Reparaturarbeiten an Leckagen werden bisweilen stümperhaft bis abenteuerlich ausgeführt, weshalb bereits nach kurzer Zeit an gerade geflickten Stellen wieder Wasserfontänen aus dem Boden schießen. Direkt an der Einfahrt zur Tiefgarage von Ikea ist regelmäßig eine solche Fontäne zu umfahren.

> Link zu einem Artikel der damaligen Inselzeitung Lanzarote 37° aus 2007 zur Wassergewinnung auf Lanzarote