Seit heute gibt es in Spanien ein Stück weit Pressefreiheit zurück
Den Alarmzustand haben die spanische Regierung sowie einige Regionalregierungen dazu genutzt, Journalistenfragen vor der Beantwortung zu filtern. Denn die Fragen mussten zuvor schriftlich eingereicht werden, weil keine klassischen Pressekonferenzen mit anwesenden Journalisten mehr stattfinden durften aus Hygienegründen. So wurden nur handverlesene Fragen beantwortet.
Diese Zensur hat natürlich für viel Protest gesorgt, zumal in Zeiten des Alarmzustands die Regierung über außergewöhnlich viel Macht verfügt. Mit fadenscheinigen Argumenten blieb die Regierung bei der Filtermethode, obwohl das Grundrecht auf Informationsfreiheit und Meinungsfreiheit nicht berührt wird vom Alarmzustand.
300 Journalisten und Medienvertreter haben daraufhin einen offenen Brief an die Regierung geschrieben unter dem Titel „La Libertad a Preguntar“ – die Freiheit zu fragen.
Das hat offensichtlich gewirkt. Heute gab es die erste Tele-Pressekonferenz live, wenn auch zunächst mit technischen Schwierigkeiten: