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Gefängnis- und Geldstrafen für vorgetäuschte Lebensmittelvergiftungen

Kürzlich sind in Großbritannien zwei Paare zu 4 Monaten Gefängnis und 23.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden, berichtete Antena 3: Sie hatten 2016 Lebensmittelvergiftungen zur Anzeige gebracht, die angeblich verursacht wurden durch verunreinigte Speisen eines Hotelbuffets und deshalb die Zahlung von Schadensersatz gefordert.

Die Ermittler kamen ihnen auf die Schliche, weil sie während des Urlaubs in sozialen Medien zahlreiche bebilderte Kommentare veröffentlichten, in denen sie vorschwärmten, wie rundum gut es ihnen im Urlaub und im Hotel gehe.

2016 und 2017 häuften sich in Spanien solche für Hotelbetriebe äußerst rufschädigenden Anzeigen, die auch wirtschaftlich große Schäden verursachen. In einem Fall hat eine Familie sogar 100.000,- Euro Schadenersatz verlangt. Angeblich hatte sie sich durch verunreinigtes Poolwasser infiziert. Kein weiterer Hotelgast hatte auch nur kleinste Anzeichen einer Vergiftung.

Weil die gemeldeten Vergiftungsfälle um 600% zugenommen hatten, besonders viele Anzeigen von Briten stammten und zudem häufig erst nach Rückkehr aus dem Urlaub erstattet wurden, wurde eine Taskforce gebildet, um die vielen suspekten Fälle näher zu untersuchen.

Heraus kam, dass rund 77 britische Anwaltskanzleien Touristen dazu animiert und rechtlich dabei unterstützt hatten, sich durch diese Masche hohe Schadenersatzzahlungen zu erschleichen.

Hoffentlich folgt nun eine Kette von Verurteilungen sowie berufliche Konsequenzen für die involvierten Anwaltskanzleien.